Herbst und Winter sind wunderschön im verbleibenden Sonnenlicht. Meist ist das Licht aber eher diffus. Nur mit dem Schnee kehrt das Licht für einige Zeit intensiv zurück. Wir alle reagieren auf das geringe Tageslicht mit Müdigkeit und setzen in unserem Kopf den „Winterschlaf“ in Gang. Im Sommer erreicht die Helligkeit eine Lichtstärke bis zu 100.000 Lux. Selbst im Schatten werden dann noch 10.000 Lux gemessen. Im Winter dagegen erreicht die Helligkeit nur eine Intensität bis zu 3.500 Lux, oftmals sogar nur 1.500 Lux. Ein hell erleuchtetes Zimmer wird gerade mal 800 Lux stark, und der Arbeitsplatz ist meist nur bis zu 500 Lux stark erleuchtet.
So bleiben wir frisch!
Noch immer ist ein Spaziergang an der frischen Luft der beste Garant für eine gute Laune, besonders am frühen Morgen. Bei hellem Licht wird u.a. das Gute-Laune-Hormon Dopamin ausgeschüttet, wenn Licht in die offenen Augen fällt. Ich empfehle allen, sich auch im Winter eine direkte Lichtdusche zu gönnen.
Sich am frühen Morgen draußen an einen angenehmen Platz stellen und mit weit geöffneten Augen in den Himmel schauen. Das Licht durch die Augen für einige Minuten in Sie hineinströmen lassen. Dann die Augen schließen und gedanklich das Licht im Körper verteilen.
So regenerieren wir uns schnell!
Wir können uns aber auch jederzeit einen Urlaubsmoment mit einer indirekte Lichtdusche gönnen. Alle körperlichen und mentalen Prozesse sind in unserem Gehirn gespeichert. Nutzen wir doch unser Erinnerungsvermögen und unsere Vorstellungskraft für uns selbst. Wir alle haben schon so oft Sonnenaufgänge gesehen und in ein Licht geschaut.
Wenn wir uns nun still hinsetzen, die Augen schließen, ein Bild für das Sonnenlicht erinnern und dieses Licht über uns visualisieren, dann können wir uns vorstellen, dass die Lichtstrahlen wie der Wasserstrahl einer Dusche von oben auf uns treffen und an uns entlang fließen. Wie das Wasser wäscht dieses Licht alle Spannungen, Anstrengungen, Sorgen oder Ärgernisse von uns ab und reinigt uns emotional. Wenn wir nun noch ein kleines Lächeln auf unser Gesicht zaubern und nach innen lächeln, kann sich gleichzeitig das Licht in uns ausbreiten und alle Zellen mit Licht und Energie aufladen.
Ich wünsche uns eine schöne und lichte Winterzeit.
Hari AUM
Kumud D. Schramm
www.aumkara.de
Mittwoch, 24. November 2010
Sonntag, 10. Oktober 2010
Die Kunst Standzuhalten.
Was haben die Dinge, die ich erschaffe, für einen Wert, wenn ich nicht zu ihnen stehen kann? Welche Kraft hat eine Entscheidung, die Widerständen gegenüber nicht standhalten kann? Was gilt mein Wort, wenn es sich nicht über Unbequemlichkeiten hinwegsetzen kann? Welchen Wert hat eine Freundschaft, die beim ersten Missverständnis zerbricht?
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Logik. Gewohnheiten, Erfahrungen und soziale und familiäre Denkmuster prägen den Mensch so sehr, dass jeder wie in einer eigenen Welt lebt. Innerhalb dieser Welt erscheinen uns Zusammenhänge logisch bzw. folgerichtig. Ob das aber wirklich stimmt, zeigt sich erst im Austausch mit anderen.
Es ist meist üblich sich ein persönliches Umfeld zuzulegen, das diese eigene Welt bestätigt. Meist werden danach die Freunde ausgesucht. So kann man bleiben, wer man ist bzw. muss sich nicht wirklich verändern.
Spirituell zu leben bedeutet für mich, sich dieser innewohnenden Tendenz der Identitätsschaffung bewusst zu werden und durch gezielte Kommunikation mit anderen Menschen, die ja wiederum in ihrer eigenen Welt leben, die eigenen Muster zu überprüfen und ggf. zu ändern. Genau an dieser Stelle zeigt sich, ob ein Mensch die Fähigkeit hat standzuhalten oder eher flüchtet.
Ich glaube, die spirituellen Momente im Leben sind diejenigen, in denen man nicht Recht bekommt, in denen man einen Fehler macht, in denen man nicht bekommt, was man erwartet und in denen man nicht im eigenen Denken bestätigt wird. Diese Momente sind die echten Herausforderungen an sich selbst und die Fähigkeit sich zu ändern, denn in diesen Momenten begegnen wir unseren inneren Feinden: Ärger, Angst, Eifersucht, Arroganz, Ignoranz usw. sind meist Reaktionen, wenn das eigene Weltbild nicht bestätigt wird. Jeder Mensch hat immer wieder die Wahl, ob er dann standzuhalten will oder vor ihnen flüchten will.
Für viele ist es leichter, sich eher neue Freunde zu suchen, als sich mit den alten auseinanderzusetzen oder zu streiten. Viele wechseln eher den Lebenspartner, als sich in der bestehende Partnerschaft aktiv für Veränderungen einzusetzen. Viele ändern lieber ihre Lebensumstände, egal wie aufwendig ein Neubeginn immer wieder ist, als sich selbst zu ändern und vergessen dabei: sie nehmen sich selbst mit. Manche aber stellen sich den Widersprüchen und üben sich darin standzuhalten. Ich gehöre zu den Menschen, die immer noch da sind.
Hari AUM
Kumud D. Schramm
kumud@web.de
www.aumkara.de
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Logik. Gewohnheiten, Erfahrungen und soziale und familiäre Denkmuster prägen den Mensch so sehr, dass jeder wie in einer eigenen Welt lebt. Innerhalb dieser Welt erscheinen uns Zusammenhänge logisch bzw. folgerichtig. Ob das aber wirklich stimmt, zeigt sich erst im Austausch mit anderen.
Es ist meist üblich sich ein persönliches Umfeld zuzulegen, das diese eigene Welt bestätigt. Meist werden danach die Freunde ausgesucht. So kann man bleiben, wer man ist bzw. muss sich nicht wirklich verändern.
Spirituell zu leben bedeutet für mich, sich dieser innewohnenden Tendenz der Identitätsschaffung bewusst zu werden und durch gezielte Kommunikation mit anderen Menschen, die ja wiederum in ihrer eigenen Welt leben, die eigenen Muster zu überprüfen und ggf. zu ändern. Genau an dieser Stelle zeigt sich, ob ein Mensch die Fähigkeit hat standzuhalten oder eher flüchtet.
Ich glaube, die spirituellen Momente im Leben sind diejenigen, in denen man nicht Recht bekommt, in denen man einen Fehler macht, in denen man nicht bekommt, was man erwartet und in denen man nicht im eigenen Denken bestätigt wird. Diese Momente sind die echten Herausforderungen an sich selbst und die Fähigkeit sich zu ändern, denn in diesen Momenten begegnen wir unseren inneren Feinden: Ärger, Angst, Eifersucht, Arroganz, Ignoranz usw. sind meist Reaktionen, wenn das eigene Weltbild nicht bestätigt wird. Jeder Mensch hat immer wieder die Wahl, ob er dann standzuhalten will oder vor ihnen flüchten will.
Für viele ist es leichter, sich eher neue Freunde zu suchen, als sich mit den alten auseinanderzusetzen oder zu streiten. Viele wechseln eher den Lebenspartner, als sich in der bestehende Partnerschaft aktiv für Veränderungen einzusetzen. Viele ändern lieber ihre Lebensumstände, egal wie aufwendig ein Neubeginn immer wieder ist, als sich selbst zu ändern und vergessen dabei: sie nehmen sich selbst mit. Manche aber stellen sich den Widersprüchen und üben sich darin standzuhalten. Ich gehöre zu den Menschen, die immer noch da sind.
Hari AUM
Kumud D. Schramm
kumud@web.de
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Donnerstag, 23. September 2010
Die Bedeutung des Augenblicks.
Ein Augenblick ist nicht nur der eine Moment, an dem ein Augenaufschlag geschieht. Ein Augenblick ist ein gegenwärtiger Moment, einen Augenaufschlag bewusst zu spüren. Wenn wir von der Bedeutung des Augenblicks sprechen, meinen wir das bewusste Registrieren der Bewegung bzw. der Nicht-Bewegung der Augenlider über einen längeren Zeitpunkt hinweg.
Das Leben findet nicht nur zwischen vergangenen und zukünftigen Handlungen statt, auch wenn das viele glauben und den gegenwärtigen Moment ausschließlich zum Erinnern und Planen weiterer Handlungen nutzen. Vor einigen Jahren traf ich jemanden, der mich dazu befragte, wie man es nur in der Meditationshaltung aushalten könne. Überhaupt wäre Yoga überhaupt nichts für sie. Sie selbst hält es keinen Tag alleine zu Hause aus, weshalb sie auch wirklich nie krank sei. Sie könne diese Ruhe überhaupt nicht ertragen. Und sie wolle auch gar nicht über sich selbst nachdenken. Eine solche Haltung ist immer häufiger zu finden.
Ein Augenblick wird in einem solchen Kontext meist nur unerwartet in unfallähnlichen Situationen oder beim Sex oder in extremen Situationen wie bei Extremsportarten oder, wenn der Verstand mit verschiedenen Drogen ausgeschaltet wird, erlebt.
Ein Augenblick wird dann bedeutend, wenn die unermesslich vielen Eindrücke der Sinne bewusst wahrgenommen werden. Wenn diese bewusste Wahrnehmung über einen längeren Zeitraum ungestört geschieht, dann wird die Sinnesaktivität langsamer, ruhiger und es kann der eine Augenblick der Stille entstehen. Ein unbeschreiblich schöner und erfüllender Moment, den ich jedem Menschen wünsche.
Kumud D. Schramm
kumud@web.de
Das Leben findet nicht nur zwischen vergangenen und zukünftigen Handlungen statt, auch wenn das viele glauben und den gegenwärtigen Moment ausschließlich zum Erinnern und Planen weiterer Handlungen nutzen. Vor einigen Jahren traf ich jemanden, der mich dazu befragte, wie man es nur in der Meditationshaltung aushalten könne. Überhaupt wäre Yoga überhaupt nichts für sie. Sie selbst hält es keinen Tag alleine zu Hause aus, weshalb sie auch wirklich nie krank sei. Sie könne diese Ruhe überhaupt nicht ertragen. Und sie wolle auch gar nicht über sich selbst nachdenken. Eine solche Haltung ist immer häufiger zu finden.
Ein Augenblick wird in einem solchen Kontext meist nur unerwartet in unfallähnlichen Situationen oder beim Sex oder in extremen Situationen wie bei Extremsportarten oder, wenn der Verstand mit verschiedenen Drogen ausgeschaltet wird, erlebt.
Ein Augenblick wird dann bedeutend, wenn die unermesslich vielen Eindrücke der Sinne bewusst wahrgenommen werden. Wenn diese bewusste Wahrnehmung über einen längeren Zeitraum ungestört geschieht, dann wird die Sinnesaktivität langsamer, ruhiger und es kann der eine Augenblick der Stille entstehen. Ein unbeschreiblich schöner und erfüllender Moment, den ich jedem Menschen wünsche.
Kumud D. Schramm
kumud@web.de
Dienstag, 31. August 2010
Das große Los ziehen.
So viele schöne und unschöne Dinge geschehen. Das ist nicht wirklich schlimm, denn alles, was heran strömt, wird weiter fließen. Begegnungen, Beziehungen, Erfolge, Konflikte und Probleme entstehen so selbstverständlich, wie es in der Natur Sonnenschein, Stürme, Regen und Gewitter gibt. Ganz natürlich reißt nach den inneren oder äußeren Turbulenzen immer wieder die (Gedanken-)Wolkendecke auf und die wärmende Sonne kommt wieder hervor. Dann werden Körper und Herz wieder erhellt und wir können uns mit allem versöhnen. Allerdings müssen wir dies zulassen.
Es ist eine Kunst, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und ungutes und hinderliches zu ändern. Dazu müssen Fähigkeiten erlernt und eine eigene Ethik entwickelt werden.
Es ist aber auch eine Kunst das Leben vertrauensvoll geschehen zu lassen, ohne einzugreifen und verändern zu wollen. Das Nervensystem entspannt sich, wenn man nach einer Aktivität loslassen kann. Sobald wir loslassen, d.h. uns von dem Erlebten lösen, entsteht ein innerer emotionaler Freiraum. Dann weiten sich unsere Gefühls- und Gedankenräume.
Lebensereignisse geschehen fließend wie der Atemstrom. Der Atemfluss geschieht wie ein Mechanismus, egal ob wir das wollen oder nicht. Sich dessen bewusst zu werden und in Übereinstimmung mit dem eigenen Atemfluss handelt, ist das Ziel der Yogapraxis. Wer den eigenen Lebensstrom geschehen lassen kann und ihm folgt, der zieht das große Los und gewinnt (Selbst-)Vertrauen.
Kumud D. Schramm
kumud@aumkara.de
Es ist eine Kunst, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und ungutes und hinderliches zu ändern. Dazu müssen Fähigkeiten erlernt und eine eigene Ethik entwickelt werden.
Es ist aber auch eine Kunst das Leben vertrauensvoll geschehen zu lassen, ohne einzugreifen und verändern zu wollen. Das Nervensystem entspannt sich, wenn man nach einer Aktivität loslassen kann. Sobald wir loslassen, d.h. uns von dem Erlebten lösen, entsteht ein innerer emotionaler Freiraum. Dann weiten sich unsere Gefühls- und Gedankenräume.
Lebensereignisse geschehen fließend wie der Atemstrom. Der Atemfluss geschieht wie ein Mechanismus, egal ob wir das wollen oder nicht. Sich dessen bewusst zu werden und in Übereinstimmung mit dem eigenen Atemfluss handelt, ist das Ziel der Yogapraxis. Wer den eigenen Lebensstrom geschehen lassen kann und ihm folgt, der zieht das große Los und gewinnt (Selbst-)Vertrauen.
Kumud D. Schramm
kumud@aumkara.de
Sonntag, 15. August 2010
Ich nehme mir meine eigene Zeit.
Zeitempfinden ist abhängig von dem, was und wie viel man in einem bestimmten Zeitabschnitt wie z.B. einem Tag tut, und wie man dieses Tun erlebt.
Man ist meist zufrieden mit sich, wenn inneres Erleben und eigene Handlungen übereinstimmen. Doch das ist nicht immer der Fall. Oft erleben wir eine Diskrepanz zwischen dem eigenen oder dem beruflich gefordertem Handeln und dem ganz persönlich gefühlsmäßigen Erleben. Diese Diskrepanz ist ein großer Stressfaktor.
Im Alltag scheint kein Platz für Gefühle oder persönlicher Reflektion zu sein. Wir sind so sehr mit dem Erfüllen von Pflichten und den endlosen To-Do-Listen beschäftigt, das alles Persönliche auf später verschoben wird. Wenn man sich dann abends oder am Wochenende keine Zeit für das Fühlen bzw. das gefühlsmäßige Aufarbeiten des Alltags nimmt, dann baut sich Druck im eigenen Inneren auf. Dieser Druck wird im Laufe der Zeit immer größer und kann irgendwann nicht mehr an nur einem Wochenende abgebaut werden, besonders, wenn auch in der freien Zeit die To-Do-Listen das Erleben dominieren. Dann wächst der Wunsch nach immer mehr Zeit für sich selbst. Dann erleben wir eine Trennung zwischen dem Zeitempfinden im eigenen Inneren und der Zeitdefinition im außen.
Eine Handlung, die in Begleitung und Übereinstimmung mit einem bewusst wahrgenommenen Gefühl stattfindet, braucht mehr zeitlichen Raum als ein Tun ohne Fühlen.
Ich glaube, dass der Luxus unserer Zeit darin besteht, sich einen persönlichen zeitlichen Raum für bewusst wahrgenommenes Fühlen, Handeln und Denken und deren Reflektion zu schaffen, zu nehmen bzw. zu erhalten. Regelmäßige Meditation und Yogapraxis helfen in Luxus zu erleben.
Hari AUM
Kumud
kumud@web.de
Man ist meist zufrieden mit sich, wenn inneres Erleben und eigene Handlungen übereinstimmen. Doch das ist nicht immer der Fall. Oft erleben wir eine Diskrepanz zwischen dem eigenen oder dem beruflich gefordertem Handeln und dem ganz persönlich gefühlsmäßigen Erleben. Diese Diskrepanz ist ein großer Stressfaktor.
Im Alltag scheint kein Platz für Gefühle oder persönlicher Reflektion zu sein. Wir sind so sehr mit dem Erfüllen von Pflichten und den endlosen To-Do-Listen beschäftigt, das alles Persönliche auf später verschoben wird. Wenn man sich dann abends oder am Wochenende keine Zeit für das Fühlen bzw. das gefühlsmäßige Aufarbeiten des Alltags nimmt, dann baut sich Druck im eigenen Inneren auf. Dieser Druck wird im Laufe der Zeit immer größer und kann irgendwann nicht mehr an nur einem Wochenende abgebaut werden, besonders, wenn auch in der freien Zeit die To-Do-Listen das Erleben dominieren. Dann wächst der Wunsch nach immer mehr Zeit für sich selbst. Dann erleben wir eine Trennung zwischen dem Zeitempfinden im eigenen Inneren und der Zeitdefinition im außen.
Eine Handlung, die in Begleitung und Übereinstimmung mit einem bewusst wahrgenommenen Gefühl stattfindet, braucht mehr zeitlichen Raum als ein Tun ohne Fühlen.
Ich glaube, dass der Luxus unserer Zeit darin besteht, sich einen persönlichen zeitlichen Raum für bewusst wahrgenommenes Fühlen, Handeln und Denken und deren Reflektion zu schaffen, zu nehmen bzw. zu erhalten. Regelmäßige Meditation und Yogapraxis helfen in Luxus zu erleben.
Hari AUM
Kumud
kumud@web.de
Montag, 26. Juli 2010
Sich selbst Leben einhauchen.
Vielleicht haben Sie das auch so oder ähnlich in der Kindheit erlebt und können sich noch erinnern? Zu den wohl eindringlichsten Ereignissen im Leben, gehören die vielen kleinen und größeren Wunden, die man als Kind erlebt. Hinfallen und sich wehtun war fast alltäglich und war meist nicht wirklich schlimm. Schürfwunden gehören einfach zur Kindheit. Der besondere Moment allerdings war, wenn dann die Mama kam und auf die Wunde blies. Dann wurde alles wieder gut. Das sanfte Pusten der Mama konnte Wunden wieder heilen. Es waren ihre liebenden, fürsorglichen und heilenden Wünsche, die dem Schmerz die Spitze nahm und die Wunde wieder vergessen ließ. Doch, warum warten bis die Mama kommt und pustet? Warum nicht selber auf die eigenen Wunden pusten und sich selbst heilen?
Die heilende Wirkung liebevoller Atemluft kann nicht nur äußerlich geschehen. Auch im Inneren können wir die heilende Lebensenergie, im Yoga Prana genannt, hin zu den Schmerzen lenken. Das geschieht durch Konzentration. Wenn wir uns auf die schmerzenden oder schwachen Stellen im Körper konzentrieren und gedanklich innen auf die Wunde pusten, können wir uns selbst heilen. Wenn wir uns gedanklich selbst umarmen, dann können wir uns selbst trösten.
Hari AUM
Kumud
kumud@aumkara.de
Die heilende Wirkung liebevoller Atemluft kann nicht nur äußerlich geschehen. Auch im Inneren können wir die heilende Lebensenergie, im Yoga Prana genannt, hin zu den Schmerzen lenken. Das geschieht durch Konzentration. Wenn wir uns auf die schmerzenden oder schwachen Stellen im Körper konzentrieren und gedanklich innen auf die Wunde pusten, können wir uns selbst heilen. Wenn wir uns gedanklich selbst umarmen, dann können wir uns selbst trösten.
Hari AUM
Kumud
kumud@aumkara.de
Sonntag, 18. Juli 2010
Mut zur Einzigartigkeit
Der Mensch hat einen starken Wunsch sich von anderen zu unterscheiden. Er möchte etwas Besonderes sein und aus der Menge herausragen. In den Bemühungen aber, anders auszusehen, als andere, sich anders zu geben, als andere, werden die Menschen doch wieder genauso wie alle anderen. Dieses Phänomen ist in allen Gruppierungen zu beobachten. Einerseits besteht der Wunsch nach Zugehörigkeit und Geborgenheit in einer Gruppe, andererseits nach Individualität und Einzigartigkeit. Für das eine wie das andere wird viel unternommen. Dabei ist der Blick meist nach außen gerichtet und es wird Gruppenzugehörigkeit oder Individualität demonstriert. Ganz besonders intensiv ist mir dies vor vielen Jahren in einer außergewöhnlichen Situation begegnet.
Damals war ich mal wieder in Südfrankreich mit dem Auto unterwegs, auf dem Weg von Arles hinein in die Camargue. Dort wollte ich an den Strand Les-Saintes-Marie-de-la-Mer und an der Wallfahrt der Zigeuner teilnehmen. Ich orientierte mich mit Hilfe einer zuvor gekauften Straßenkarte, d.h. damals ohne Navisystem. Völlig unerwartet tauchte vor mir ein Ort auf, der dort nicht sein sollte, denn es gab ihn nicht auf der Karte. Ich war gewohnt, dass sich Straßenkarten ändern, weil neue Wege und Straßen entstehen. Aber ich war nicht vorbereitet, dass auch komplett neue Städte als Gesamtpakete entstehen können. Doch fuhr ich nun durch die Straßen einer neuen Stadt mit Namen La Grande Motte. Alles wirkte wie aus einer Retorte, denn es waren ja keine gewachsenen Strukturen da. Der ganze Ort war wie eine Neubausiedlung künstlich erschaffen worden, was die Straßenkarten noch nicht erfasst hatten. Es war ein sehr eigentümliches Gefühl, mit dem ich durch den Ort ging. Alles kam mir unwirklich vor. Ich sah viele Menschen durch den Ort spazieren, die ebenso künstlich wirkten wie der gesamte Ort. Im Ganzen fiel besonders krass ein starkes Bemühen um Andersartigkeit auf. Da alles so geplant und gleichförmig wirkte, versuchten die Menschen sich in Kleidung und Bewegungsstil von der Umgebung und voneinander abzuheben. Keiner wollte geplant und gleichförmig aussehen, und doch geschah dadurch genau das Gegenteil: auch die Menschen unterschieden sich kaum voneinander.
In Frankfurt ist das auch überall zu sehen. Wer tagsüber in der Innenstadt rund um die Geschäftsgebäude unterwegs ist, sieht überall Menschen in Anzügen, je nach Witterung mit oder ohne Jacken, mit Dokumententaschen und Handys zwischen Menschen auf Shoppingtouren mit Taschen und Handys. Die meisten passen sich der äußeren Form der zugehörigen Gruppe an, um dazuzugehören bzw. sich von anderen abzugrenzen. Aber das Bemühen darum macht alle gleich. Genauso wie auf dem CSD an diesem Wochenende. Abgesehen von ein paar schrillen Vögeln, die sich mit einem mehr oder weniger kreativen Outfit präsentierten, sahen die meisten ziemlich gleichförmig aus. Es ist schon erstaunlich, wie wichtig vielen der gleiche uniforme Kurzhaarschnitt, das gleiche offensive Auftreten, der gleiche suchende oder lockende Blick ist. Das Angebot an sich anbietenden Partnern ist nur oberflächlich interessant, denn wirkliche Begegnungen können dort nicht stattfinden.
Ich glaube, dass sich echte Individualität nur im eigenen Bewusstsein finden lässt. Erst, wenn ich keine Bestätigung mehr von anderen brauche, wenn ich den Mut habe, auf mich selbst zu hören, mir selbst und meiner Wahrnehmung zu vertrauen und selbstständig entscheiden kann, erst dann werde ich einzigartig.
Hari AUM
Kumud
Damals war ich mal wieder in Südfrankreich mit dem Auto unterwegs, auf dem Weg von Arles hinein in die Camargue. Dort wollte ich an den Strand Les-Saintes-Marie-de-la-Mer und an der Wallfahrt der Zigeuner teilnehmen. Ich orientierte mich mit Hilfe einer zuvor gekauften Straßenkarte, d.h. damals ohne Navisystem. Völlig unerwartet tauchte vor mir ein Ort auf, der dort nicht sein sollte, denn es gab ihn nicht auf der Karte. Ich war gewohnt, dass sich Straßenkarten ändern, weil neue Wege und Straßen entstehen. Aber ich war nicht vorbereitet, dass auch komplett neue Städte als Gesamtpakete entstehen können. Doch fuhr ich nun durch die Straßen einer neuen Stadt mit Namen La Grande Motte. Alles wirkte wie aus einer Retorte, denn es waren ja keine gewachsenen Strukturen da. Der ganze Ort war wie eine Neubausiedlung künstlich erschaffen worden, was die Straßenkarten noch nicht erfasst hatten. Es war ein sehr eigentümliches Gefühl, mit dem ich durch den Ort ging. Alles kam mir unwirklich vor. Ich sah viele Menschen durch den Ort spazieren, die ebenso künstlich wirkten wie der gesamte Ort. Im Ganzen fiel besonders krass ein starkes Bemühen um Andersartigkeit auf. Da alles so geplant und gleichförmig wirkte, versuchten die Menschen sich in Kleidung und Bewegungsstil von der Umgebung und voneinander abzuheben. Keiner wollte geplant und gleichförmig aussehen, und doch geschah dadurch genau das Gegenteil: auch die Menschen unterschieden sich kaum voneinander.
In Frankfurt ist das auch überall zu sehen. Wer tagsüber in der Innenstadt rund um die Geschäftsgebäude unterwegs ist, sieht überall Menschen in Anzügen, je nach Witterung mit oder ohne Jacken, mit Dokumententaschen und Handys zwischen Menschen auf Shoppingtouren mit Taschen und Handys. Die meisten passen sich der äußeren Form der zugehörigen Gruppe an, um dazuzugehören bzw. sich von anderen abzugrenzen. Aber das Bemühen darum macht alle gleich. Genauso wie auf dem CSD an diesem Wochenende. Abgesehen von ein paar schrillen Vögeln, die sich mit einem mehr oder weniger kreativen Outfit präsentierten, sahen die meisten ziemlich gleichförmig aus. Es ist schon erstaunlich, wie wichtig vielen der gleiche uniforme Kurzhaarschnitt, das gleiche offensive Auftreten, der gleiche suchende oder lockende Blick ist. Das Angebot an sich anbietenden Partnern ist nur oberflächlich interessant, denn wirkliche Begegnungen können dort nicht stattfinden.
Ich glaube, dass sich echte Individualität nur im eigenen Bewusstsein finden lässt. Erst, wenn ich keine Bestätigung mehr von anderen brauche, wenn ich den Mut habe, auf mich selbst zu hören, mir selbst und meiner Wahrnehmung zu vertrauen und selbstständig entscheiden kann, erst dann werde ich einzigartig.
Hari AUM
Kumud
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