Sonntag, 15. August 2010

Ich nehme mir meine eigene Zeit.

Zeitempfinden ist abhängig von dem, was und wie viel man in einem bestimmten Zeitabschnitt wie z.B. einem Tag tut, und wie man dieses Tun erlebt.
Man ist meist zufrieden mit sich, wenn inneres Erleben und eigene Handlungen übereinstimmen. Doch das ist nicht immer der Fall. Oft erleben wir eine Diskrepanz zwischen dem eigenen oder dem beruflich gefordertem Handeln und dem ganz persönlich gefühlsmäßigen Erleben. Diese Diskrepanz ist ein großer Stressfaktor.
Im Alltag scheint kein Platz für Gefühle oder persönlicher Reflektion zu sein. Wir sind so sehr mit dem Erfüllen von Pflichten und den endlosen To-Do-Listen beschäftigt, das alles Persönliche auf später verschoben wird. Wenn man sich dann abends oder am Wochenende keine Zeit für das Fühlen bzw. das gefühlsmäßige Aufarbeiten des Alltags nimmt, dann baut sich Druck im eigenen Inneren auf. Dieser Druck wird im Laufe der Zeit immer größer und kann irgendwann nicht mehr an nur einem Wochenende abgebaut werden, besonders, wenn auch in der freien Zeit die To-Do-Listen das Erleben dominieren. Dann wächst der Wunsch nach immer mehr Zeit für sich selbst. Dann erleben wir eine Trennung zwischen dem Zeitempfinden im eigenen Inneren und der Zeitdefinition im außen.

Eine Handlung, die in Begleitung und Übereinstimmung mit einem bewusst wahrgenommenen Gefühl stattfindet, braucht mehr zeitlichen Raum als ein Tun ohne Fühlen.

Ich glaube, dass der Luxus unserer Zeit darin besteht, sich einen persönlichen zeitlichen Raum für bewusst wahrgenommenes Fühlen, Handeln und Denken und deren Reflektion zu schaffen, zu nehmen bzw. zu erhalten. Regelmäßige Meditation und Yogapraxis helfen in Luxus zu erleben.

Hari AUM
Kumud
kumud@web.de