Dienstag, 31. August 2010

Das große Los ziehen.

So viele schöne und unschöne Dinge geschehen. Das ist nicht wirklich schlimm, denn alles, was heran strömt, wird weiter fließen. Begegnungen, Beziehungen, Erfolge, Konflikte und Probleme entstehen so selbstverständlich, wie es in der Natur Sonnenschein, Stürme, Regen und Gewitter gibt. Ganz natürlich reißt nach den inneren oder äußeren Turbulenzen immer wieder die (Gedanken-)Wolkendecke auf und die wärmende Sonne kommt wieder hervor. Dann werden Körper und Herz wieder erhellt und wir können uns mit allem versöhnen. Allerdings müssen wir dies zulassen.

Es ist eine Kunst, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und ungutes und hinderliches zu ändern. Dazu müssen Fähigkeiten erlernt und eine eigene Ethik entwickelt werden.
Es ist aber auch eine Kunst das Leben vertrauensvoll geschehen zu lassen, ohne einzugreifen und verändern zu wollen. Das Nervensystem entspannt sich, wenn man nach einer Aktivität loslassen kann. Sobald wir loslassen, d.h. uns von dem Erlebten lösen, entsteht ein innerer emotionaler Freiraum. Dann weiten sich unsere Gefühls- und Gedankenräume.

Lebensereignisse geschehen fließend wie der Atemstrom. Der Atemfluss geschieht wie ein Mechanismus, egal ob wir das wollen oder nicht. Sich dessen bewusst zu werden und in Übereinstimmung mit dem eigenen Atemfluss handelt, ist das Ziel der Yogapraxis. Wer den eigenen Lebensstrom geschehen lassen kann und ihm folgt, der zieht das große Los und gewinnt (Selbst-)Vertrauen.

Kumud D. Schramm
kumud@aumkara.de

Sonntag, 15. August 2010

Ich nehme mir meine eigene Zeit.

Zeitempfinden ist abhängig von dem, was und wie viel man in einem bestimmten Zeitabschnitt wie z.B. einem Tag tut, und wie man dieses Tun erlebt.
Man ist meist zufrieden mit sich, wenn inneres Erleben und eigene Handlungen übereinstimmen. Doch das ist nicht immer der Fall. Oft erleben wir eine Diskrepanz zwischen dem eigenen oder dem beruflich gefordertem Handeln und dem ganz persönlich gefühlsmäßigen Erleben. Diese Diskrepanz ist ein großer Stressfaktor.
Im Alltag scheint kein Platz für Gefühle oder persönlicher Reflektion zu sein. Wir sind so sehr mit dem Erfüllen von Pflichten und den endlosen To-Do-Listen beschäftigt, das alles Persönliche auf später verschoben wird. Wenn man sich dann abends oder am Wochenende keine Zeit für das Fühlen bzw. das gefühlsmäßige Aufarbeiten des Alltags nimmt, dann baut sich Druck im eigenen Inneren auf. Dieser Druck wird im Laufe der Zeit immer größer und kann irgendwann nicht mehr an nur einem Wochenende abgebaut werden, besonders, wenn auch in der freien Zeit die To-Do-Listen das Erleben dominieren. Dann wächst der Wunsch nach immer mehr Zeit für sich selbst. Dann erleben wir eine Trennung zwischen dem Zeitempfinden im eigenen Inneren und der Zeitdefinition im außen.

Eine Handlung, die in Begleitung und Übereinstimmung mit einem bewusst wahrgenommenen Gefühl stattfindet, braucht mehr zeitlichen Raum als ein Tun ohne Fühlen.

Ich glaube, dass der Luxus unserer Zeit darin besteht, sich einen persönlichen zeitlichen Raum für bewusst wahrgenommenes Fühlen, Handeln und Denken und deren Reflektion zu schaffen, zu nehmen bzw. zu erhalten. Regelmäßige Meditation und Yogapraxis helfen in Luxus zu erleben.

Hari AUM
Kumud
kumud@web.de