Sonntag, 16. Mai 2010

Das Leben in vollen Zügen genießen.

Das Leben wird mit den Sinnesorganen und der Sinneswahrnehmung aktiv erfasst.
Die differenzierte Wahrnehmung der Augen lässt die Welt bunt bis farblos erscheinen. Die sensible Wahrnehmung der Ohren lässt die Welt laut bis leise erklingen. Die feine Wahrnehmung der Nase lässt die Welt wohlduftend bis abwehrend anmuten. Die geschmackvolle Wahrnehmung der Zunge lässt die Welt als nährend bis ablehnend erkennen. Die wohlige Wahrnehmung der Haut lässt die Welt weich bis hart erleben.

Das bewusste Erleben von Sinneswahrnehmung geht einher mit der Fähigkeit genießen zu können. Genießen ist ein aktives Erleben und grundsätzliches Bejahen von allem in diesem erlebten Moment. Genießen geschieht nur mit allen Sinnen gleichzeitig im Erleben des ‚Einverstanden-seins‘ mit sich selbst und der Welt. Es ist nicht möglich nur einen Duft zu genießen und gleichzeitig einen Klang oder Geschmack abzulehnen. Im Erleben des Genießens werden keine Sinneseindrücke bewertet. Wenn man jetzt genießt, dann erlebt man alles intensiv.

Der Begriff in ‚vollen Zügen genießen‘ symbolisiert diese Vielfalt der Sinneswahrnehmung. Wie ein voller Zug bunt, laut, dicht gedrängt, lebendig, vielfältig, abwechslungsreich und schnell ist, so strömen die Sinneseindrücke in uns hinein. Wenn wir gleichzeitig, bewusst und wertfrei wahrnehmen können, dann kann der Reichtum der Sinneseindrücke genossen werden.

Genießen kann man nicht auf morgen verschieben. Entweder man genießt jetzt oder nicht. Genießen kann man lernen, indem man übt die Sinneseindrücke ohne Wertung wahrzunehmen. Man muss sich dafür nur Zeit nehmen.

Das Leben ist wunderschön.
Hari AUM